Manche Leute meinen, dass ich mit der Aufgabe (u.a. )als Englischlehrerin nicht viel bewegen kann.
Aber ich finde, wenn ich einigen Kindern, mit dem Erlernen einer Fremdsprache, dabei helfen kann. dass sie von ihrem Job als Straßenverkäufer zu einem Job wechseln können, der besser bezahlt ist und vor allem SICHERER ist, dann werde ich damit auf jeden Fall etwas bewegen können. NUR mit Englischunterricht.
Ich treffe mich mit meiner Schülerin an unserem Treffpunkt, wo wir stets unsere Straßenkinder treffen, wenn wir zum Beispiel mit ihnen sonntags etwas unternehmen.
Heute ist noch ein weiteres Mädchen mitgekommen.
Sie beide hoffen ihre Englischkenntnisse verbessern zu können um von der Straße wegzukommen und zum Beispiel in einem Café arbeiten zu können um dann ihrem Traum näher zu kommen: Chefköchin zu werden.
Eines der beiden Mädchen hat mir etwas von ihrem Leben erzählt: Sie ist 17 Jahre alt.
Ihr Vater ist letztes Jahr gestorben. Ihre Mutter vor gerade einmal ein paar Wochen.
Trotzdem ist sie sehr fröhlich und kümmert sich auch sonst sehr liebevoll um die anderen Kinder bei Blue Dragon.
Sie träumt von einem besseren Leben und ist auch motiviert etwas zu tun um diesem näher zu kommen.
Wir befinden uns an am Ho Hoan Kiem (der „See des zurückgegebenen Schwertes“ – eines der Wahrzeichen Hanois) im Zentrum Hanois.
Zuerst kaufe ich den Mädels Schulhefte. Sie sollen sich welche aussuchen, die ihnen gefallen. Sie wählen Tagebücher aus, mit Schlössern zum abschließen.
Da sie beide kein Mittagessen gegessen hatten, lade ich sie zum Essen ein.
Sie wählen „KFC“ aus.
Wir setzen uns in die dritte Etage. Ironischerweise sehen wir von oben aus auf den See hinab, wo sie normalerweise den ganzen Tag bis in die Nacht herumlaufen um Kleinigkeiten an Touristen zu verkaufen. Von diesem Geld leben sie von einem Tag auf den anderen.
Da wir keinen Klassenraum haben, bleiben wir zwei Stunden im Restaurant sitzen und lernen.
Später kommen noch 2 weitere Kinder hinzu, die uns zu schauen. Soll mir Recht sein, ich liebe Kinder, je mehr desto besser.
Nach dem Lernen gehen wir zum See hinunter, denn es muss ja weiter gearbeitet werden.
Ich spreche mit einigen Frauen, die auch am Straßenrand Snacks verkaufen und eine schenkt mir sogar eine Ananas.
Ich lasse gerade das Foto schießen, und dann laufen die Frauen plötzlich los mitsamt ihrem kleinen Stand – denn die Polizisten kommen (wie immer) um sie zu verjagen. Plötzlich stehe ich ganz alleine da - mit der Ananas in meiner Hand…
Hey Vi, du schreibst ja gar nichts mehr!! Bist du noch in Vietnam? Habe dich gerade bei Youtube gesehen und find deine Reise ziemlich mutig! :)
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